Programmbereiche von Horizont Europa
Horizont Europa gliedert sich in drei Säulen mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten.
Dies sind
- Wissenschaftsexzellenz
- Globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas
- Innovatives Europa
Säume „Wissenschaftsexzellenz“
In der ersten Säule zielen drei Förderlinien darauf ab, die europäische Wissenschaftsbasis weiter auszubauen und die globale Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Europäischen Forschungsraums (ERA) zu stärken. Es handelt sich um eine themenoffene Förderung von eher grundlagenorientierten Forschungsprojekten, die vorrangig Hochschulen und Forschungseinrichtungen ansprechen.
- Über den Europäischen Forschungsrat (ERC) können Forscherinnen und Forscher Einzelförderungen für exzellente Grundlagenforschung erhalten.
- Die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA) fördern die Forschungsausbildung, Karriereentwicklung und Mobilität von Forscherinnen und Forschern durch individuelle und institutionelle Maßnahmen.
- Im Blickpunkt der Forschungsinfrastrukturen stehen der Auf- und Ausbau sowie die Vernetzung der europäischen Spitzenforschung.
Säule „Globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas“
Diese Säule zielt darauf ab, die Innovationsfähigkeit der europäischen Wirtschaft in den sechs thematischen Cluster durch Wissens- und Technologievorsprünge zu erhöhen, was volkswirtschaftlich betrachtet die Wettbewerbsfähigkeit der Union, unter Berücksichtigung der europäischen Nachhaltigkeitsziele, zu erhöhen.
- In den grundlegenden und industriellen Technologien werden vorrangig industriegetriebene Forschungs- und Innovationsprojekte gefördert. Dies geschieht in den Clustern „Gesundheit“, „Kultur, Kreativität und integrative Gesellschaft“, „Zivile Sicherheit für die Gesellschaft“, „Digital, Industrie und Raumfahrt“, „Klima, Energie und Mobilität“ und „Ernährung, Bioökonomie, natürliche Ressourcen, Landwirtschaft und Umwelt“.
- Insgesamt ist für die globalen Herausforderungen ein Budget von mehr als 50 Milliarden Euro vorgesehen. Etwa 50 Prozent von diesem Budget sind für die europäischen Partnerschaften vorgesehen. Zudem werden die „Missionen“ aus der zweiten Säule finanziert.
- Die Gemeinsame Forschungsstelle (JRC) unterstützt die EU-Politik durch unabhängige, evidenzbasierte wissenschaftliche Beratung.
Säule „Innovatives Europa“
- Durch die dritte Säule sollen marktschaffende Durchbrüche und innovationsfördernde Ökosysteme unterstützt werden. In dieser Säule finden sich drei Förderlinien. Mit dem Europäischen Innovationsrat (EIC) sollen bahnbrechende Ideen bottomup umgesetzt werden. Hier greift die EU auf die Kombination von Fördermitteln und Finanzierungsangeboten zurück. Im Mittelpunkt der Förderungen stehen Projekte, die Arbeitsplätze schaffen und disruptive Veränderungen hervorbringen. Das Programm ist themenoffen angelegt und hat drei wesentliche Elemente:
- Pathfinder: grundlegende/ angewandte Forschung im niedrigen TRL Bereich (1 – 4)
- Transition: Übergangsprojekte, die eine Demonstration und Skalierung vorbereiten (TRL Bereich 4 – 5)
- Accelerator: Skalierung und Markteinführung, inkl. Geschäftsmodell im hohen TRL Bereich (ab 5/6)
- Das europäische Innovationsökosystem sollte die Verbindung mit regionalen und nationalen Innovationsakteuren unterstützen.
- Das Europäische Institut für Innovation und Technologie (EIT) fördert Wissens- und Innovationsgemeinschaften (KICs), die Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Universitäten zusammenbringen. Sie ermöglichen die Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen, die Förderung von startups / scaleupsdurch eigene Accelerator-Formate und die Ausbildung einer neuen Generation von Entrepreneuren.
- Derzeit gibt es acht Innovationsgemeinschaften und jede konzentriert sich auf eine andere gesellschaftliche Herausforderung:
- EIT Climate-KIC: Treiber für Klima-Innovationen in Europa und darüber hinaus
- EIT Digital: Für ein starkes, digitales Europa
- EIT Food: Verbindet Unternehmen, Forschungszentren, Universitäten und Verbraucher
- EIT Health: Gemeinsam für ein gesundes Leben in Europa
- EIT InnoEnergy: Wegweisend für den Wandel in der nachhaltigen Energie
- EIT Manufacturing: Stärkung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie
- EIT Raw Materials: Rohstoffe zu einer großen Stärke für Europa entwickeln
- EIT Urban Mobility: Intelligenter, umweltfreundlicher und integrierter Verkehr
Arten für Förderinstrumente
Top down entlang eines spezifischen Call-Topics
- Research and Innovation Action (RIA): Projekte, die Forschungs- und Innovationsaktivitäten miteinander verbinden mit mindestens drei unabhängigen Partnern aus drei EU- oder zu Horizont Europa assoziierten Staaten, meistens deutlich größer
- Innovation Action (IA): Innovationsmaßnahmen in Form von Demonstrations- und Marktumsetzungsprojekten mit mindestens drei unabhängigen Partnern aus drei EU- oder zu Horizont Europa assoziierten Staaten, meistens deutlich größer
- Coordination and Support Action (CSA): Unterstützungsmaßnahmen, auch als Einzelantrag möglich (aber ungewöhnlich)Bottom Up entlang eigener Forschungs- oder Innovationsansätze
- Alle Bereiche für Wissenschaftsexzellenz und im EIC. Hier gilt es, eigene tragfähige Vorschläge zu entwickeln, die gut in die jeweilige Philosophie der Ausschreibung passen, was sowohl für Laufbahn-Stipendien/ ERC-Grants (Individualförderung), für die Einzelförderung von Rechtspersonen (etwa EIC) gilt als auch für institutionelle Maßnahmen unter Marie-Skłodowska-Curie-Actions (MSCA)Preise und Awards
Abrechnungen und Zuschüsse
Horizont Europa arbeitet in großen Teilen mit Zuschüssen (Grants), die auf Basis direkter förderfähiger Kosten abgerechnet werden und erstattet werden. Mit Vertragsabschluss wird eine großzügige Vorauszahlung geleistet, die die Projektumsetzung ermöglicht. Ergänzend: Einige wenige Bereiche rechnen über Pauschalen ab, wo Kosten nicht nachgewiesen werden. Neben Zuschüssen stellt die EU-Kommission auch Investitions- und Kreditmittel für internationalen FuE zur Verfügung, die in flankierenden Programmen der EIB oder Invest EU angeboten werden.